Saturday, October 28, 2006

caterina von luebeck, deutschland

Frachtschiffreise auf der MV „Anna Sophie Dede“

16.August 2006
Ostsee – Sankt Petersburg, leicht bewölkt, erster Landgang

In Sankt Petersburg angekommen, müssen wir zunächst an einem Wartekai anlegen bis unser Entladeplatz frei wird. Hier werden gerade alte Lagerschuppen mit einer Abrissbirne und Schaufelbaggern platt gemacht. Der Chief kommt mich auf meinem Deck besuchen und entschuldigt sich, dass das ja nicht gerade ein toller Ausblick auf Sankt Petersburg sei. Aber ich finde auch das von der erhöhten Perspektive des Schiffes aus äußerst interessant, die Menschen bei ihrer Arbeit zu beobachten und zu sehen wie schnell man etwas, dass sicher einmal vor langer Zeit mühevoll errichtet wurde, einreißen und zerstören kann. So sieht es sicher auch nach einem Bombeneinschlag aus.

Nach mehreren Stunden können wir an unseren Liegeplatz wechseln. Nach weiterer Wartezeit kommen der russische Grenzschutz und Zollbeamte an Bord. Viele, viele Papiere werden geprüft und gestempelt. Und diesmal wird auch eine Gesichtskontrolle von allen an Bord verlangt. Das ist nicht immer so. Also findet sich die gesamte Besatzung einschließlich mir in der Messe zur Passkontrolle ein.

Darüber ist es Abend geworden. Trotzdem hat es der Schiffsagent Maksim noch geschafft, für mich eine erste Besichtigungstour zu organisieren.

Maksim holt mich vom Schiff ab und bringt mich mit dem Auto über das weite Hafengelände zur erneuten Passkontrolle; ein sehr heruntergekommenes, kleines Durchgangsgebäude, dass alle Seeleute, die in die Stadt wollen, passieren müssen. Auf der anderen Seite sammelt Maksim mich wieder ein und irgendwo an einer Straßenecke treffen wir dann Natalie, meine Fremdenführerin, und ihren Fahrer Mikael, die mir in der Abenddämmerung drei Stunden lang die Höhepunkte Sankt Petersburgs zeigen. Wir kommen an so vielen Kirchen, Palästen und Plätzen vorbei und Natalie erzählt mir so viel über Zaren, Architektur, Künstler und historische Ereignisse, dass mir bald der Kopf schwirrt. Aber es ist ein wunderbarer erster Eindruck und Überblick von der Pracht und Größe der Stadt.

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