Monday, October 30, 2006

caterina von luebeck, deutschland

Frachtschiffreise auf der MV „Anna Sophie Dede“

17. August 2006
Sankt Petersburg, leichte Bewölkung und Sonne, 25 Grad Celsius, Landgang

Am nächsten Tag habe ich auch noch einmal Zeit für einen Landgang; aber diesmal bringt mich Maksim nur bis zur nächsten Metrostation und ich muss allein zurechtkommen. Ohne Sprache (deutsch und englisch spricht hier kaum jemand) und ohne irgendetwas lesen zu können, schaffe ich es dennoch in die Innenstadt und kann noch einmal drei Stunden zu Fuß die Atmosphäre der Stadt in mich aufnehmen. Pünktlich zum verabredeten Zeitpunkt bin ich wieder an der vereinbarten Straßenecke und auch Maksim kommt eine Viertelstunde später und bringt mich zurück an Bord. Ich hatte ja doch etwas Bedenken, ob alles klappt; ich darf ja mein Schiff nicht verpassen.

Saturday, October 28, 2006

A friend and I are off on an escape weekend: her from her hectic job and me from any form of family obligations. Today we had a very interesting conversation about how possibly media, particularly cell phones and blackberrys, beget social misbehaviour. The reason we started talking about this topic was because of this article I read on BlogHer today.

The gist of my friend’s and my ensuing discussion is that we are convinced that all the different forms of communication media isn’t helping us to communicate better and it is also possibly resulting in poor social behaviour. And this, purely because social etiquette instructions are missing in all the devices’ operational manuals… (more).

caterina von luebeck, deutschland

Frachtschiffreise auf der MV „Anna Sophie Dede“

16.August 2006
Ostsee – Sankt Petersburg, leicht bewölkt, erster Landgang

In Sankt Petersburg angekommen, müssen wir zunächst an einem Wartekai anlegen bis unser Entladeplatz frei wird. Hier werden gerade alte Lagerschuppen mit einer Abrissbirne und Schaufelbaggern platt gemacht. Der Chief kommt mich auf meinem Deck besuchen und entschuldigt sich, dass das ja nicht gerade ein toller Ausblick auf Sankt Petersburg sei. Aber ich finde auch das von der erhöhten Perspektive des Schiffes aus äußerst interessant, die Menschen bei ihrer Arbeit zu beobachten und zu sehen wie schnell man etwas, dass sicher einmal vor langer Zeit mühevoll errichtet wurde, einreißen und zerstören kann. So sieht es sicher auch nach einem Bombeneinschlag aus.

Nach mehreren Stunden können wir an unseren Liegeplatz wechseln. Nach weiterer Wartezeit kommen der russische Grenzschutz und Zollbeamte an Bord. Viele, viele Papiere werden geprüft und gestempelt. Und diesmal wird auch eine Gesichtskontrolle von allen an Bord verlangt. Das ist nicht immer so. Also findet sich die gesamte Besatzung einschließlich mir in der Messe zur Passkontrolle ein.

Darüber ist es Abend geworden. Trotzdem hat es der Schiffsagent Maksim noch geschafft, für mich eine erste Besichtigungstour zu organisieren.

Maksim holt mich vom Schiff ab und bringt mich mit dem Auto über das weite Hafengelände zur erneuten Passkontrolle; ein sehr heruntergekommenes, kleines Durchgangsgebäude, dass alle Seeleute, die in die Stadt wollen, passieren müssen. Auf der anderen Seite sammelt Maksim mich wieder ein und irgendwo an einer Straßenecke treffen wir dann Natalie, meine Fremdenführerin, und ihren Fahrer Mikael, die mir in der Abenddämmerung drei Stunden lang die Höhepunkte Sankt Petersburgs zeigen. Wir kommen an so vielen Kirchen, Palästen und Plätzen vorbei und Natalie erzählt mir so viel über Zaren, Architektur, Künstler und historische Ereignisse, dass mir bald der Kopf schwirrt. Aber es ist ein wunderbarer erster Eindruck und Überblick von der Pracht und Größe der Stadt.

Thursday, October 26, 2006

caterina von luebeck, deutschland

Frachtschiffreise auf der MV „Anna Sophie Dede“

15. August 2006
Ostsee – Finnischer Meerbusen, Sonne, Windstärke 3-4, starker Fährverkehr

Inzwischen haben wir den finnischen Meerbusen erreicht und der Schiffsverkehr nimmt stark zu. Es gibt viele Fährverbindungen zwischen dem Baltikum und Finnland, die unsere Route kreuzen. In der Nacht muss man das Radar genau im Auge behalten und auch häufig mit dem Fernglas kontrollieren, ob sich nicht ein kleiner Segler in der Nähe befindet, der nur sehr schwer auf dem Radar zu erkennen wäre. Es gibt auch auf See richtige „Straßen“, die in den Seekarten eingezeichnet sind und an die man sich zu halten hat, um nicht auf Untiefen zu geraten und um das hohe Verkehrsaufkommen zu steuern.

Tagsüber sind zweimal Vögel (ein Brachvogel und eine Schnepfe ? Jedenfalls Arten, die ich von unserer Küste nicht kenne) auf den Containern gelandet. Sie haben sich ausgeruht, einer hat sogar eine Stunde geschlafen, und sind dann wieder aufgebrochen und haben ihre Reise fortgesetzt.

Bei einem späteren Spaziergang an Deck landet ein kleiner Singvogel beinahe direkt vor meinen Füßen und pickt sich Insekten vom Boden. Er bleibt eine ganze Weile an Bord und schafft dann den Abflug problemlos, trotz des starken Windes und den Luftwiderständen durch die Geschwindigkeit des Schiffes. Am nächsten Tag entdecke ich, dass wohl nicht alle Vögel so viel Glück haben. An Deck liegt ein einzelner, zerfetzter Flügel.

Tuesday, October 24, 2006

caterina von luebeck, deutschland

Frachtschiffreise auf der MV „Anna Sophie Dede“

14. August 2006
Nord-Ostsee-Kanal – Ostsee, lockere Bewölkung und Sonne, Windstärke 4,
keine besonderen Vorkommnisse, nur Himmel und Meer

An den Abenden auf der Ostsee gibt es wunderschöne Sonnenuntergänge zu bestaunen. Jeden Abend wieder mit völlig unterschiedlichen Wolkenformationen und Lichtverhältnissen. Nur an einem Abend versinkt die Sonne direkt im Meer.
Wir fahren ungefähr 17 Knoten und verbrauchen am Tag 30 Tonnen Kraftstoff.

Monday, October 23, 2006

caterina von luebeck, deutschland

Frachtschiffreise auf der MV „Anna Sophie Dede“

13. August 2006
Rotterdam – Nordsee – Elbeinfahrt, morgens Nebel, später Sonne !, Windstärke 3-4, Curry mit Huhn

Erst gegen Mitternacht brechen wir wieder auf Richtung Nordsee und Nord-Ostsee-Kanal. Inzwischen klart auch das Wetter auf und die Sonne kommt durch. Die Seekrankheit habe ich überwunden und so kann ich die Tage auf Nord- und Ostsee auf meinem kleinen privaten Sonnendeck im Liegestuhl genießen. Ich komme längst nicht so viel zum Lesen, wie ich mir vorgenommen habe, da der Blick immer wieder aufs Wasser und in den Himmel schweift, und man sich an dem wechselnden Farbenspiel und dem Glitzern im Wasser nicht satt sehen kann.

Heute Abend gibt es das traditionelle Seemannsessen Curry mit Reis : Hühnchenfleisch in Currysauce und dazu auf extra Tellern ganz fein geschnitten zum dazumixen Ei, Zwiebeln, Rote Beete, Käse, Salami, saure Gurke und Mangochutney. Köstlich!

Sunday, October 22, 2006

caterina von luebeck, deutschland

Frachtschiffreise auf der MV „Anna Sophie Dede“

12. August 2006
Hafen Rotterdam , Wolken, Regen und Gewitter, Gespräche und Lesetag

Nachts um drei Uhr wache ich von einem ziemlich lauten Rumps auf. Das Be- und Entladen erfolgt rund um die Uhr und in diesem Moment sind die Container direkt vor meinem Fenster an der Reihe. Auch wenn die Kräne mit großer Präzision arbeiten, schlagen die Container auf dem Weg nach oben schon mal an die Wand des Brückenhauses. Da ich nun sowieso wach bin, schaue ich eine Weile beim Entladen zu und bald ist zum ersten Mal der Boden des Schiffes in Sicht. Bis zu acht Container können übereinander gestapelt werden. Sie sind mit speziellen Bolzen, die von Hand einzeln an allen vier Ecken der Container angebracht werden müssen, miteinander verbunden und werden zusätzlich auch noch mit Diagonaltrossen am Schiff verankert.

Auch den gesamten nächsten Tag über wird geladen, so bleibt Zeit für längere Gespräche bei den Mahlzeiten und gemütliches Lesen in der Kabine, da es den ganzen Tag regnet und gewittert.

Saturday, October 21, 2006

caterina von luebeck, deutschland

Frachtschiffreise auf der MV „Anna Sophie Dede“

11. August 2006
Im Hafen von Rotterdam, Regen und Gewitter, Be- und Entladen an verschiedenen Liegeplätzen , Schiffsbesichtigung

Am nächsten Morgen zeigt der Chief (1. Ingenieur) mir seinen Maschinenraum. Bevor es mit Kopfhörern geschützt die steile Stahltreppe hinunter zur Maschine geht, kommen wir zunächst in den Kontrollraum. Alle Wände sind hier mit großen Schaltschränken ausgefüllt, die alle Vorgänge voll elektronisch überwachen. Hier sind alle aktuellen Werte jederzeit ablesbar. Wenn irgendein Wert von den Vorgaben abweicht, gibt das System Signal oder Alarm; nicht nur im Kontrollraum, sondern auch in der Messe, auf der Brücke und in der Kabine des Chiefs.

Im Maschinenraum befinden sich außer der Hauptmaschine mit 11.500 PS noch zwei Generatoren für den Hafenbetrieb und diverse Pumpen, Filter und Kühlungen. Das Schiff verfügt über eine eigene Trinkwasserversorgung. Aus dem Seewasser wird zunächst Kondenswasser gewonnen, das zusätzlich durch mehrere Filter geht und dann zum Abschluß auch noch durch blaues UV-Licht geleitet wird, um auch noch die allerletzten Bakterien abzutöten. So können täglich 12 Tonnen Frischwasser hergestellt werden.

Inzwischen wurde auch mit dem Entladen begonnen. Hier in Rotterdam, dem größten Containerhafen der Welt, geschieht dies beinahe ganz und gar ohne Menschen. Nur die hohen Entladekräne, die die Container vom Schiff heben, sind noch bemannt. Alle anderen Vorgänge werden aus dem Computerkontrollzentrum voll automatisch gesteuert. Es ist schon faszinierend zu beobachten, wie die Container ganz allein zunächst auf Trailern abtransportiert und dann ein Stückchen weiter von anderen etwas kleineren Kränen aufgeschichtet werden. Nur der Computer weiß, wo sich welcher Container befindet.

An Bord ist der Erste Offizier für die Ladung und damit auch für die statischen Berechnungen am Computer zuständig. Die Schiffsbesatzung weiß zwar längst nicht immer, was sich in den einzelnen Containern befindet, außer bei Gefahrgütern, Chemikalien oder Kühlcontainern, die ihr eigenes Kühlsystem haben und während der Reise regelmäßig kontrolliert werden, aber das Gewicht jedes Containers entscheidet über die Lage an Bord, damit die Statik des Schiffes erhalten bleibt, es möglichst optimal im Wasser liegt und die Container das Schiff bei Sturm nicht aus dem Gleichgewicht bringen.

Nachmittags weist mich der Zweite Offizier in die Sicherheitsvorkehrungen ein; zeigt mir den Fluchtweg von meiner Kabine zum Rettungsboot und die Kiste an Deck mit den Schwimmwesten. Ein Alarmsignal siebenmal kurz, einmal lang bedeutet allgemeiner Alarm, erstmal alle am Sammelplatz zusammenkommen und hören was los ist. Ein Alarm durchgehend abwechselnd kurz lang: sofort ab ins Boot!

Da es inzwischen wieder in Strömen regnet, mache ich es mir in der Kabine mit einem Buch gemütlich. Nach einer Weile höre ich ein Signal siebenmal kurz einmal lang; recht leise zwar, aber immerhin. Aha, die machen wohl eine Übung, ob ich auch alles verstanden habe. Schnell Schuhe und Anorak an und runter zur Sammelstelle. Dort treffe ich auch wirklich den Zweiten Offizier an, aber der lacht nur. Was ich gehört habe, war einer der großen Kräne, der an Land nur signalisierte, dass er auf seinen Schienen ein Stückchen weiter zur nächsten Containerreihe fährt. Wenn das Schiff Alarm gäbe, sei das viel lauter und mit Sicherheit nicht zu überhören. Das sollte ich dann am letzten Tag der Reise auch noch erfahren.

Gegen Abend geht es zum zweiten Liegeplatz im Europort von Rotterdam. Nur innerhalb des Hafens sind wir dafür fast zwei Stunden unterwegs. In der Ferne kann man erkennen, das schon wieder neue Flächen im Meer aufgeschüttet werden, um den Hafen zu erweitern, da nicht genügend Liegeplätze für alle Frachter vorhanden sind. Das Schiff hat zwar Seitenruder, so dass es auch quer gesteuert werden kann, aber trotzdem ist es sehr beeindruckend zuzusehen, wie sicher und einfach der Kapitän die „Anna Sophie Dede“ rückwärts, seitlich in eine sehr enge „Parklücke“ bugsiert. Die Abstände zu den Schiffen vor und hinter uns betragen nur wenige Meter.

Friday, October 20, 2006

caterina von luebeck, deutschland

Frachtschiffreise auf der MV „Anna Sophie Dede“

10. August 2006
Nordsee - Rotterdam, Wolken und Regen, Windstärke 5-6, kappelige See, seekrank

Das macht den besonderen Reiz einer Frachtschiffreise aus : Man ist jederzeit auf der Brücke und auch im Maschinenraum willkommen; darf und braucht zwar nichts mit helfen und arbeiten, aber wenn die Zeit es erlaubt, erhält man ausführliche Einblicke in Nautik, Navigation und alle Abläufe auf dem Schiff, für die man Interesse zeigt. So habe ich in kurzer Zeit gelernt, die Position (vom GPS ablesbar) des Schiffes auf der Seekarte zu bestimmen, einen neuen Kurs zu berechnen oder auf dem Radar etwas zu erkennen.

Bordsprache ist englisch, aber bei den Mahlzeiten und auch auf der Brücke unterhalten sich Chief und Kapitän untereinander und mit mir deutsch, so dass ich von vielen Interna und Tagesgeschehnissen, aber auch über viele Erlebnisse der beiden auf anderen Schiffen erfahre.

Beim Aufwachen am nächsten Morgen ist es mit der ruhigen Fahrt vorbei. Wie ich später im Logbuch nachlese sind es zwar nur Windstärken von 5-6, für die Seeleute also gar nicht der Rede wert, aber ich habe bereits zu tun, aus dem Bett und bis ins Bad zu kommen. Das Schiff schlingert in alle Richtungen. Wir befinden uns inzwischen auf der Nordsee und bekommen die kappelige See eines vorübergezogenen Sturmes ab. Am Abend hatte ich mir bereits mein Knie aufgeschlagen, weil ich nicht daran gedacht hatte, dass das Bett eine erhöhte Holzkante hat, damit man im Schlaf bei Sturm nicht herausrollen kann, und ich wie üblich mit Schwung hineingehüpft bin. Nun ist es gar nicht so einfach die Morgentoilette zu bewältigen. Ich muß mich immer mit einer Hand irgendwo festhalten.

Das kleine Fenster über meinem Bett ist mit Containern zugestellt, aber vom Wohnraum aus kann ich seitlich ausgucken. Der Himmel ist dicht bewölkt und regnerisch.
Obwohl sich bereits die ersten Anzeichen von Seekrankheit ankündigen, genehmige ich mir ein reichhaltiges Frühstück mit Rührei, Nutellatoast und Tee. Offiziers- und Crewmesse liegen rechts und links neben der Küche. Die Messen werden sowohl der Gespräche und Stimmung als auch wegen der Kost getrennt gehalten, obwohl der Umgang zwischen Offizieren und Mannschaft sehr locker ist.

Cookie serviert uns sehr gute deutsche Hausmannskost, während die Crew eher asiatische Gerichte erhält; alles ist penibel sauber und ordentlich. Die Lebensmittelvorräte werden für drei Monate eingelagert und nur frisches Obst, Gemüse und Eier werden zwischendurch ergänzt. Es gibt zwei riesige Tiefkühltruhen und einen Kühlraum ein Deck tiefer, wo sich auch die Krankenstation, mit voll ausgestattetem OP und Bordapotheke, die Umkleideräume, ein Waschraum mit Waschmaschine und Trockner und der Aufenthaltsraum für die Crew befinden. Hier finden ab und zu Karaoke- und Videoabende statt.

Das Frühstück will leider nicht lange bei mir bleiben. Ich schaffe es gerade noch rechtzeitig zurück in mein Bad. Auch Akupressurarmbänder und homöopathische Mittel helfen nicht. Ich bin den ganzen Tag seekrank; bleibe den Rest des Tages warm eingemummelt auf meinem kleinen privaten Sonnendeck im Liegestuhl sitzen oder versuche etwas zu schlafen. An Lesen, geschweige denn an Essen ist überhaupt nicht zu denken.

Gegen Abend kommt Land in Sicht. Wir nähern uns der niederländischen Küste.
Sobald die See wieder ruhiger wird, geht es mir gleich besser. Ich traue mich auf die Brücke und genieße die zweistündige Einfahrt zu unserem ersten von drei Liegeplätzen in Rotterdam.

Wednesday, October 18, 2006

caterina von luebeck, deutschland

Frachtschiffreise auf der MV „Anna Sophie Dede“

9. August 2006

Kiel, Schleuse Holtenau – Nord-Ostsee-Kanal, sonnig bis wolkig, Windstärke 2 Logbucheintrag auf der MV „Anna Sophie Dede“ : Passagier Caterina Rex kommt an Bord

Im Seemannsheim an der Kieler Schleuse treffe ich George, einen Musiker aus Paraguay, der sein Schiff, einen französischen Kreuzfahrer auf dem Weg von Helsinki nach England, verpasst hat und hier nun darauf wartet, zusteigen zu können. Er ist nach den langen Flügen sehr müde und geht nach kurzem Gespräch schlafen. Sein Schiff kommt erst morgen früh.

Um 17.30 Uhr läuft die „Anna Sophie Dede“ ( 133,5 m lang, 11.200 BRT) in die Schleuse ein; an Bord 468 Container.

Da zunächst alle mit dem Schleusengang beschäftigt sind, gibt es für mich erst einmal Abendessen in der Offiziersmesse. Auf dieser Fahrt Kiel-Rotterdam-Kiel-St.Petersburg-Kiel bin ich einzige Passagierin. Das Schiff hat einen deutschen Reeder, fährt unter der Flagge Antigua und ist für drei Jahre von einer russischen Firma für diese Strecke gechartert.
Kapitän und Chief sind Deutsche, Erster und Zweiter Offizier Russen und die acht Crewmitglieder einschließlich Cookie, dem Koch, sind Philippinos. Seit drei Wochen fährt außerdem noch ein sechzehnjähriger deutscher Schiffsjunge mit.

Meine Kabine auf dem C-Deck, genau auf mittlerer Höhe zwischen Brücke (drei Treppen rauf) und Poopdeck(drei Treppen runter), auf dem sich die Messen und Küche befinden, besteht aus einem kleinen Schlafraum mit angrenzendem Duschbad und einem Wohnraum mit Eckbank, Tisch, Kommoden und Kühlschrank. Alle Möbel und Gegenstände sind fest mit dem Boden oder den Wänden verbunden. Selbst der Papierkorb hat eine Halterung; auf den Ablageflächen liegen rutschfeste Matten.

Während die Reise inzwischen in geruhsamem Tempo auf dem Nord-Ostsee-Kanal beginnt, meint man noch, diese Vorkehrungen seien doch wohl etwas übertrieben. Der NOK hat eine Länge von 99 km und stellenweise nur eine Tiefe von 9,5 m. Da unser Schiff einen Tiefgang von 9 m hat, müssen wir allen kleineren Schiffen Vorfahrt gewähren und sehr häufig in den Wartebuchten die entgegenkommenden Schiffe vorbeilassen. Bis zum Einbruch der Dunkelheit bin ich das erste Mal mit auf der Brücke. Außer dem Kapitän sind noch zwei Lotsen und ein zusätzlicher Kanalsteuermann an Bord gekommen.

caterina von luebeck, deutschland

Vom 09.08.2006 bis zum 19.08.2006 habe ich eine Frachtschiffreise auf der Nord- und Ostsee unternommen. Ich liebe das Meer, mache gern Strandspaziergänge und genieße den weiten Blick über das Wasser zum Horizont. Da kommt schnell Fernweh auf.

Im Jahr 2001 habe ich mir bereits einen Traum erfüllt und bin mit der QE II (Queen Elisabeth II) von Southhampton nach New York gefahren. Das war natürlich Luxus pur. Mich hat allerdings mehr das Traditionelle des Schiffes und die historische Auswandererroute England-USA interessiert als das Kreuzfahrterlebnis an sich.

Nun wollte ich gern einmal den Kontrast dazu auf einem Frachtschiff kennenlernen. Ich habe mich schon einige Jahre mit Reisen auf Frachtschiffen beschäftigt; Bücher und Reiseberichte von anderen Reisenden gelesen, Dia-Vorträge von Frau Freitag, einer passionierten Frachtschiffreisenden, die auch schon zwei Bücher veröffentlicht hat, angesehen und immer wieder im Internet gestöbert, um Angebote von Agenturen (oder hier und hier und hier) und Reedereien zu vergleichen.

Es ist sicherlich noch einmal eine andere Erfahrung, wenn man wirklich über Monate um die ganze Welt auf einem Frachtschiff mitreist; aber einen sehr guten kleinen Eindruck erhält man auch schon auf einer kurzen Mitreise. Meine Erwartungen, etwas vom Alltagsleben der Seeleute mitzubekommen, eine Menge über die Seefahrt zu lernen und gleichzeitig Wasser, Wind und Wolken, Licht und Ruhe zu genießen, haben sich jedenfalls erfüllt.

Lia hat mich auch nach dem Höhepunkt der Reise gefragt. Aber, einen einzelnen herausragenden Höhepunkt kann ich gar nicht benennen. Jeder Tag hat aufregende, neue Erlebnisse gebracht, sei es auf See das Wetter, die Lichtverhältnisse, die Entdeckung der Vögel, das erste Mal die Position des Schiffes auf der Karte zu finden oder in den Häfen, der Landgang in Sankt Petersburg (hier und hier) oder das Be- und Entladen der Container in Rotterdam (hier).

Friday, October 06, 2006

A few years ago, I looked at Oprah’s website and read the summary of a show she did on computer games. (I’ve never actually “seen” one of her shows on television, but I’ve read about the shows on her site. Don’t ask… it’s too complicated to explain.) She was asking parents what they felt about their children playing computer games. Did gaming create aggressive or antisocial behaviour? Was there any redeeming behaviour that could be associated with this form of entertainment?

The only part of the show that I remember was a father saying his wife’s attitude of gaming being a complete waste of time, and Oprah and the audience’s somewhat sanctimonious rejection of the possibility that gaming might even encourage communication, was, in his opinion very wrong. He went on to explain that this whole women ritual of sitting down at a table with a nice cup of coffee and chatting about all-and-everything-in-between, might be fine for some, but for a lot of guys it just doesn’t work that way. He went on the recall all the hours he and his sons sat in front of the computer while one of them played a computer game, and how, yes, they would often discuss the strategy and going-ons of the game, but they would just as easily talk about other matters. And, occasionally, he says, they would Really Talk. And that one true pearl of a conversation made all those hours spent in each other’s company talking about the gaming details worth it.

Last week Tammy sent me this text in an email... (more).