Sunday, June 10, 2007

It being Sunday and a very sunny warm one at that, I want to offer you a special deal. I have in the last months bought and read two very interesting mystery series:

The Maisie Dobbs mystery series (4 paperbacks), by Jacqueline Winspear

and,

The Erast Fandorin mystery series (4 paperbacks), by Boris Akunin

The former takes place post WWI London and the later towards the end of the 19th century, in settings all over the European continent and beyond. I find the development of both protagonists many faceted and, as far as I can judge, historically authentic. I also enjoyed that all the books were interesting piece of writing in their own right.

If any one is interested in reading one of the series, please let me know and I will send you the four paperbacks by pony express. It doesn’t matter where you live, the books are light and if you are willing to wait for the package to arrive, I’d be delighted to pass them on. The only condition to the offer is you pass on the books after you have finished.

After note: Nomad Son has been sorting through his bookshelves yesterday and today. He is using the program GuruLib to aid him in this endeavour. He has just put in the first 100 books, but I think it sort of gives you a sense of why such a program might be nice to use.

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Sunday, June 03, 2007

charlotte from charlotte’s web

I just finished Lionel Shriver’s The Post Birthday World. For anyone who hasn’t yet read an online review of the book, it tells the story of a woman, Irina, who goes out for dinner with a friend - a snooker champion called Ramsey Acton - while her husband Lawrence is away on business, and at the end of the evening, either does or does not kiss Ramsey. The plot then forks, one strand following what happens if she does kiss him and the other what happens if she doesn’t. Shriver builds a parallel universe and each chapter alternates between each story strand. It’s a style that could be pedantic in the wrong hands, but in Shriver’s it’s gripping...(more).

Saturday, June 02, 2007

christine von luebeck, deutschland

Meine Freundin Klara war leicht – sie brachte nicht viel Gewicht auf die Waage. Aber meine Freundin aß, wenn ihr ein Gericht zusagte, mit gutem Appetit. Meine Freundin verwandte nicht übermäßig viele Gedanken an modische Kleidung. Sie konnte sich aber sehr schick anziehen, wenn das aus irgendeinem Grund, den sie anerkannte, nötig war. Meine Klara verzichtete auf viel Make-up. Aber es kam vor, dass sie elegant geschminkt erschien. Klara erschien etlichen Beobachtern als emanzipiert- intellektuell. Dass sie familienorientiert und warmherzig-spontan sein konnte, fiel weniger und wenigen auf.

Meine Freundin konnte analysieren und abstrahieren. Sie besaß die Fähigkeit, komplizierte Sachverhalte zu vereinfachen (aber nicht: zu simplifizieren). Sie konnte, um ein Beispiel zu geben, das verzwickte Geflecht einer Shakespeare-Tragödie ins Moderne projizieren und die inneren Strukturen klar sichtbar machen. Hier fanden Transformationsprozesse ohne persönliche Ambitionen statt. Klara diente stets der Sache, der Problemlösung, dem weiterführenden Gesichtspunkt. Sie selbst als Person schien dabei weniger wichtig zu sein.

Meine Freundin konnte ungekünstelt und herzlich lachen – und was sie auch konnte: deutsche Volkslieder singen, - und zwar strophenweise und textgetreu. Ich habe all das erlebt.

Meine Freundin zählte zu den wenigen Menschen meines Freundeskreises, die das un-ambitionierte Understatement lebten, wobei „unambitioniert“ und „Understatement“ einen Pleonasmus darstellen. Gespräche mit ihr waren immer interessant und ertragreich, gleichgültig, worüber man sprach. Ein von ihr gern verwendeter Bibelspruch lautete sinngemäß. „Du musst Rechenschaft ablegen über jedes gesprochene Wort.“

Klara konnte intensiv zuhören – eine heute fast versunkene Tugend, aber beim Zuhören konnte sie plötzlich einhaken, insistieren, nachfragen, nicht lockerlassen – diese Linie hatte sie auf mindestens eines ihrer Kinder weitergegeben, nämlich ihre Tochter.

Bei dem Zugunglück von Eschede vor neune Jahren wurde meine Freundin mitsamt ihren beiden Kindern aus dem Leben gerissen. Ihr Mann versucht seitdem (vergeblich), ein Leben zu führen, das kein Restleben ist. Ich werde mein Leben lang dankbar dafür sein, sie gekannt zu haben, und darum trauern, dass wir nicht gemeinsam alt werden durften.